Grundlegend ist festzustellen, dass neben individuellem Verlauf und Dauer der Krankheitsentstehung allgemein 6 Phasen beschreibbar sind (nach Burisch, 2006).
Der Phasenverlauf ist fließend, Phasen können sich auch überschneiden und bauen nicht automatisch aufeinander auf. Im Laufe des Burnout-Prozesses findet eine Veränderung der eigenen Wahrnehmung statt. Wesentlich ist, dass für den Einzelnen zu Beginn die persönliche Leistungsgrenze und deren Überschreitung mindestens auf der körperlichen Ebene noch spürbar sind. Im weiteren Verlauf werden alle diesbezüglichen Impulse und Warnsignale zunehmend ignoriert, um keine Einschränkungen zu erleben. Die Abwärtsspirale nimmt so ihren Lauf.
In der Anfangsphase spielt der erhöhte Einsatz von Energie und Engagement eine übergeordnete Rolle, die zur Entstehung beitragen kann. Gefühle von Unentbehrlichkeit gepaart mit Energiemangel, Müdigkeit und Verdrängung von Misserfolgen treten auf.
In Phase 2 kommt es zu reduziertem Engagement. Aufmerksamkeitsstörungen, der Verlust von positiven Gefühlen und Empathie, eine negative Einstellung zur Arbeit, familiäre Probleme sind auftretende mögliche Störungen, zum Teil einhergehend mit Begleitsymptomen wie auftretende Allergien, Bluthochdruck, Migräne, Infekte.
In Phase 3 kann es nun zu Schuldzuweisungen und emotionalen Reaktionen wie Angst, Bitterkeit, Pessimismus, Gefühle von Ohnmacht, reduzierte Selbstachtung und Depression kommen.
Phase 4 der Abwärtsspirale ist die Phase des Abbaus einhergehend mit massiven Gedächtnis- und Konzentrationsschwächen, eingeschränkter Flexibilität und Kreativität sowie Entscheidungsunfähigkeit. Die „eintretende Starre“ wird nun oft von außen erkannt.
Die 5.Phase der Verflachung ist geprägt von Gleichgültigkeit, Rückzug, Einsamkeit, Desinteresse. Man spricht von Depersonalisierung.
Der totale Zusammenbruch: 6.Phase der Verzweiflung: Hoffnungslosigkeit, Suizidgedanken, existentielle Verzweiflung.
Lassen Sie es nicht so weit kommen! Burnout geht uns alle an. Ab Phase 3 ist der Erfahrung nach kaum noch ein Ausstieg ohne professionelle Hilfe möglich.
Wenn Sie als Betroffener, Angehöriger, Arbeitgeber oder sich sorgender Freund Tendenzen erkennen, nutzen Sie bitte angebotene Unterstützungsmöglichkeiten!